Schiffsreisen Frachter

Günstig aber manchmal etwas unbequem sind Frachtschiffreisen
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Nyls
Schiffsreisen Frachter

Beitrag von Nyls » 22. Okt 2005, 04:21

Hallo zusammen!
Muss man fürü Schiffsreisen mit dem Frachter fürs Auto die Tickets vorher kaufen?
tschüss
nyls

Kreszenz

Schiffsreisen Frachter

Beitrag von Kreszenz » 22. Okt 2005, 04:56

hallo! :wink:
der frachter hat immer viel platz, und wir haben die tickets immer am steg für die schiffsreisen gekauft.
danke!
kreszenz

Oksana Z.

Schiffsreisen Frachter

Beitrag von Oksana Z. » 23. Okt 2005, 05:06

Hi... Nein du musst auf keinen Fall die Tickets für dein Auto vorher kaufen. DIe kannst du auch dort vor Ort kaufen. Ich würde dir allerdings aus meiner eigenen Erfahrung her empfehlen die Tickets schon vorher zu kaufen, dann vermeidest du nämlich Komplikationen.
Gruß, Oksana Z.

Gast

Beitrag von Gast » 29. Sep 2010, 15:39

hier: kritische Anmerkung

Die folgenden Ausführungen beziehen sich weder auf die philippinischen Crewmitglieder, eingeschlossen der 2. und der 3. Offizier, die deutschen Azubis und die Ingenieure. Von der Personengruppe – und insbesondere vom Steward- wurden wir stets freundlich und zuvorkommend behandelt und erhielten alle Hilfen mit dem Gepäcktransport an Bord.

Unsere Kritik bezieht sich auf die nautische Schiffsführung, ausgenommen den 1. Offizier unserer ersten Reise, Herr F., der zwar anfangs bärbeißig wirkte, sich dann aber als hilfsbereit erwies und jede unserer Fragen geduldig und umfassend beantwortete.

Von Kapitän T. und dem 1. Offizier L. kann von einem freundlichen Entgegenkommen absolut keine Rede sein. Ihr Verhalten den Passagieren gegenüber ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wie lästig und unerwünscht wir waren. Dazu einige exemplarische Beispiele: Auf die Frage nach Liegestühlen erhielt meine Frau vom Kapitän die Antwort, die vorhandenen Liegestühle seien vom Geld der Mannschaft angeschafft worden und dann wörtlich: „Kein Passagier hat ein Anrecht auf einen Liegestuhl!“, Was allerdings auch ein Licht auf die Rederei wirft, die offenbar nicht in der Lage ist, Liegestühle für Fahrgäste bereitzustellen.

Beispiel 2: Während eines achtstündigen Stopps am 14.02. auf hoher See wurde ein jüngerer Mitreisender (32) vom Kapitän wegen eines nichtigen Anlasses von der Brücke gewiesen, bei dem auch das Wort „frecher Bengel“ fiel. Der Anlass: der junge Mann hatte seine Hände auf die Rückenlehne des Sessels gelegt, auf dem der 3. Offizier saß. Offenbar wurde die Sicherheit des gestoppt liegenden Schiffes dadurch so sehr gefährdet, dass dagegen mit Rüdem Ton vorgegangen werden musste.

Ist ein solches Verhalten des Kapitäns noch einem etwas cholerischem Temperament zuzuschreiben, so könnte bei manchen Reaktionen des 1. Offiziers der Eindruck von Feindseligkeit aufkommen. Das Wort „Bitte“ schien in seinem Wortschatz zu fehlen. Als meine Frau sich nach der Einschiffung zur 2. Reise in Santos bei ihm im Office vorstellte, hielt er es keinesfalls führ angemessen, sich zu erheben. Auf eine Frage von ihr nach einem für die Passagiere unklarem Aushang, kam ein scharfes „Steht da doch!“ zurück. Ein weiterer beispielhafter Vorfall ereignete sich beim Ablegen im Hafen von Salvador, als ich aufgrund eines Irrtums den landseitigen Außenbereich der Brücke betrat (Ich verwechselte den Lotsen mit einem Passagier). Sofort bellte mich der 1. Offizier an: „Passagiere haben auf der Brücke nichts zu suchen. Verlassen sie sofort die Brücke!“ Selbstverständlich hatte er in der Sache recht – aber der Tonfall! Es war genau dieser Ton, der das Klima zwischen dieser Schiffsführung und den Passagieren so bedrückend machte. Nach diesem Vorfall reduzierte sich der Dialog seitens des 1. Offiziers mit den Reisenden auf das Wort „Mahlzeit“ beim Betreten und Verlassen der Messe, wobei er es geflissentlich vermied, seinen Blick auf den abseits stehenden Tisch der Passagiere zu richten

Dieser barsche Ton mag ja bei FDJ und NVA durchaus normal gewesen sein, ist aber im Umgang mit zahlenden Passagieren schlicht ungehörig. Es verwundert uns, auf einem Schiff, das für den Transport von Passagieren konzipiert ist und diese sicher auch einen positiven Bilanzfaktor darstellen, bei der Schiffsführung eine solch erschreckende Unkenntnis vom Umgang mit Menschen anzutreffen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf eine Frachtschiffreise hinweisen, die uns 1973 von Hamburg nach Lima führte. Es war ein Schiff der Reederei Hapag-Lloyd. Die Unterbringung war weniger luxuriös als auf der Espirito. Dagegen war das Miteinander zwischen der Schiffsführung und den Fahrgästen ausnehmend gut. Alle Schiffsleute waren bemüht, ihren Passagieren das für sie ungewohnte Leben an Bord zu erleichtern. Das hervorstechendste Merkmal war die Sitzordnung bei den Mahlzeiten in der Messe, wo Offiziere und Gäste so platziert waren, dass man stets einen Nachbarn von der Schiffsführung hatte. So konnten Gespräche entstehen, die das gegenseitige Verständnis förderten. Da gab es kein Poltern, im Gegenteil: Fragen wurden freundlich und höflich beantwortet. Es kam zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd das Gefühl auf, lästig und unerwünscht zu sein. So blieb die Reise in guter Erinnerung und gab auch den Ausschlag, es wieder einmal zu machen – aber dieses Mal wurde es ein Reinfall! In der Messe der Espirito stand der Tisch der Fahrgäste im Abseits, so dass es gar nicht zu gemeinsamen Gesprächen kommen konnte, was ja mit den Ingenieuren z.B. möglich gewesen wäre. Diese Trennung erwies sich als symptomatisch für das Gesamtklima. Es ist uns unvorstellbar, dass das Niveau auf ALLEN Schiffen seit den 70’er Jahren derartig gesunken sein soll.

Unser Fazit: Für einen Preis von € 3900,- plus Kosten für zusätzliche Versicherungen kann man neben einer guten Unterkunft und schmackhaftem und ausreichendem Essen, was beides erfüllt war, vor allem eine menschenwürdige Behandlung erwarten.
Eine Fahrt auf der Espirito mit der derzeitigen Schiffsführung ist daher nicht empfehlenswert!

P.S.

Wir leben nicht in der Illusion, mit unseren kritischen Anmerkungen etwas verändern zu können. Wahrscheinlicher ist, wir verstärken damit die deutliche Tendenz der Schiffsführung, überhaupt keine Passagiere mehr an Bord zu nehmen. Doch das sehen wir positiv – damit wird anderen Frachtschiffreisenden die oben beschriebene Erfahrung erspart bleiben.

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